Darm sanieren

Darm sanieren

Darm sanieren

Das Thema Darmsanierung ist uralt und kein Thema, das ausschliesslich unseres modernen Lebens entspringt. In der traditionellen afrikanischen indigenen Medizin beispielsweise, hat die Darmsanierung seit vielen Jahrhunderten (womöglich Jahrtausenden) einen besonderen Stellenwert. Noch heute greift man bei fast allen Beschwerden erstmal zum altbewährten Abführen. Das erleichtert den Körper und entspannt natürlich auch das Darmimmunsystem (85% vom gesamten Immunsystem befinden sich im Darm). Wie schon der österreichische Arzt F.X. Mayr den Darm als «das Wurzelsystem des Menschen» beschrieben hat und das viele Krankheiten etwas mit dem Darm zu tun haben, wurde durch die Mikrobiom-Forschung bestätigt. Richtigerweise müsste man heute sagen, dass Krankheit aus dem Darm kommt, weil dort die vielen verschiedenen Darmbakterien leben und ihren Dienst verrichten. Dabei sind sie Teil unseres Immunsystems mit dem sie korrespondieren, sie schützen die Darmschleimhaut vor krankmachenden Keimen und sie geben der Darmschleim-haut auch Nahrung.

Die Schleimhaut unseres Darmes ist die Grenzfläche zwischen der Umwelt und unserem Inneren, das geschützt werden muss. Der Mensch ist ein biologisches System, dass in symbiotischer Gemeinschaft mit Billionen Mikroorganismen (mehrheitlich Bakterien) lebt. Wir können davon ausgehen, dass diese Lebensgemeinschaft als Ganzes betrachtet werden muss («Gesamtorganismus»). Alle Reaktionen und Gegenreaktionen erfolgen demnach in beiden Systemen (Mikrobiom und biologisches System Mensch).

Ein diffiziles Zusammenspiel von Reaktion und Gegenreaktion, die aus beiden Teilbereichen stammen. Die sich daraus ergebenden Optionen sind sowohl komplex als auch simpel.

Der Mensch als «Gesamtorganismus» betrachtet, lebt in einem dynamischen Gleichgewicht auch mit seiner bakteriellen Besiedlung, die um ca. 10 Billionen höher ist als die Anzahl unserer Körperzellen. «Wer lebt hier mit wem?»

Wir können von der Tatsache ausgehen, dass wir Menschen heute das optimierte Ergebnis von mindestens 2.5 Millionen Jahre Evolution sind. Das bedeutet, dass das Ziel einer Sanierung des Darmes die Wiederherstellung eines dynamischen Gleichgewichts darstellt.

Was bedeutet dynamisches Gleichgewicht?

Vergleichbar ist dies mit einem Pendel, welches sich zwischen den extremen Wendepunkten bewegt und alle möglichen Zustandsvarianten durchläuft.

Diese Bewegung (Dynamik) gilt es mittels einer Darmsanierung zu unterstützen. Der Zustand des komplexen Systems Darm lässt sich mit einer speziellen Stuhl-untersuchung annähernd gut bestimmen. Diese kann Orientierung geben in welche Richtung die Darmsanierung stimuliert werden sollte.

Was bedeutet, dem Gesamtorganismus (s.o.) einen Anstoss zu geben, damit «normale» Selbst-Regulation wiederhergestellt wird. Also stimulierend einzuwirken.

Eine völlig konträre Sichtweise zu der Philosophie der konventionellen Medizin, wo es nur um das Eliminieren von krankmachenden Keimen geht und weniger um die Wiederherstellung des dynamischen Gleichgewichts. Beide Sichtweisen haben ihre Berechtigung, wobei Antibiotika (AB)sowohl Fluch als auch Segen sind. Es beginnt bei der AB-Belastung der tierischen und pflanzlichen Lebens-mittel, geht über die nicht immer notwendigen Gaben durch behandelnde Ärzte. Die anschliessend sich entwickelnden Resistenzen machen die Anwendung noch schwerer Geschütze notwendig, wonach die Hilflosigkeit der Behandler, ob der Wirkungslosigkeit, massiv zunimmt. Die Dramatik dieses «Systems» hat Folgen:

  1. Autoimmunerkrankungen wie z.B. Morbus Crohn

Hier stellt sich die Frage, wieso bildet der Körper Antikörper gegen seine eigenen Darmschleimhaut-Zellen? Welche Faktoren haben dieses Ungleichgewicht ausgelöst?

  • Chronische Darmentzündungen wie Colitis ulcerosa

Auch hier sollte man kritisch fragen, wieso entzündet sich die Darmschleimhaut so stark, dass sogar blutende Geschwüre entstehen.

Wodurch wird diese Gleichgewichtsstörung des Gesamtorganismus (s.o.) ausgelöst?

  • Reizdarmsyndrom (colon irritable)

Wer oder was reizt den Darm so sehr, dass die Betroffenen Schmerzen haben und gebläht sind? Oder bei Lebensmitteln plötzlich unverträglich mit wässrigen Durchfällen reagieren?

Alle Darmirritationen sind komplex verlaufende Prozesse und müssen dement-sprechend betrachtet werden. Seltsamerweise sieht man nach Kurztherapien mit erfahrener Hand sogenannte Spontanremissionen. Also vollständige Ausheilung, immer dann, wenn der Betroffene sein Darmthema selbst in die Hand genom-men hat und aus der Passivität des Leidenden ausgestiegen ist.

  • Neurodegenerative Erkrankungen, wie Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, Demenz, u.a.

Hier geht es um die Verbindung Darm-Hirn-Achse, denn 95% Informationen werden über diesen Weg nach «Oben» geleitet und nur 5% Informationen über die Hirn-Darm-Achse.

  • Rheumatische Erkrankungen, wie rheumatoide Arthritis…

Chronische Entzündungen im Darm und oder Säure-Basen-Ungleichgewicht im Bindegewebe des Darmes und folgend im Körper führen häufig zu chronischen Entzündungen in den Gelenken und Muskeln. Das alles findet seine Ursache im Darm.

  • Diabetes Typ I, als Ausdruck einer Autoimmunerkrankung ist ziemlich verbreitet. Leider wird heute immer weniger die Frage nach dem komplexen WARUM gestellt, die tollen Hilfsmittel, die das Leben erleichtern, sind schnell zur Hand und der Ausstieg wird dann fast unmöglich oder nicht in Erwägung gezogen. 
  • Diabetes Typ II, wie sieht hier die Darmbeteiligung aus? Ebenso vielschichtig wie verursachend. Übergewicht und Bewegungsmangel als Hauptursache sind auch Ausdruck von Bequemlichkeit und Passivität. Lieber nimmt man die Mittel, die nicht ganz ungefährlich sind, als etwas zu ändern.
  • Hauterkrankungen wie die Schuppenflechte, Neurodermitis u.v.m.

Sie und die vielen bakteriell und viral ausgelösten Hauterkrankungen stehen im Zusammenhang mit einer Dysbiose (gestörte Zusammen-setzung) der Darmflora im speziellen, aber eben auch ein Hautfehl-besiedlung. Weder in der Heilkunde der Haut noch in der Kinderheilkunde, wie auch in anderen Fachbereichen, steht das Darmmikrobiom als Krankheitsauslöser im Vordergrund.

  • Herzrhythmusstörungen als Ergebnis chronischer «stiller Entzündungen der Darmschleimhaut». Keinem Kardiologen würde die Idee kommen bei Patienten mit Herzrhythmusstörungen eine spezielle Stuhluntersuchung durchführen zu lassen. Und dies, obwohl er genau weiss, dass chronische «stille Entzündungen» im Darm mit dem Anstieg des Histamin-Spiegels im Blut einhergehen. Histamin erhöht die Herzfrequenz und macht Herzrhythmusstörungen.
  1. Chronische Bronchitis bei Nichtrauchern und Nichttrinkern

 Auch hier kann der chronisch entzündete Darm beteiligt sein. Betroffene sollten ihrem Lungenfacharzt sagen, dass er eine spezielle Stuhlunter-suchung in Auftrag geben sollte…Freuen Sie sich auf das erstaunte Gesicht.

Ich möchte keinesfalls den Eindruck erwecken, dass man alles mit einer Darmsanierung heilen könnte, alles nicht aber vieles. Die Mayr-Methode hat es schon im 19. Jahrhundert in den Sanatorien in Karlsbad (heute Karlovy Vary) bewiesen, dass es so ist. Auch Hippokrates hat ähnliche Methoden vor ca. 2300 Jahren angewendet und dies europaweit gelehrt. Von der konventionellen Medizin nahezu komplett ignoriert, beweisen die Darmsanierungen täglich ihr heilendes Potenzial.

Meine erste Stuhlprobe habe ich in ein Speziallabor in Herborn 1978 versandt. Seitdem habe ich Tausende Spezial-Stuhlbefunde gesehen und umgesetzt.